Arztpraxis für Innere Medizin
Angiologie / VSP Kardiologie

Dr. med. Sibylle Schmidt

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Kardiologie / Angiologie -
die Lehre vom Herzen und den Gefäßen

Kardiologie und Angiologie Dresden Dr. Schmidt
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Neuer Behandlungsansatz bei Vorhofflimmern

Mit einem neuen Verfahren in der Ablationstherapie ließen sich im Rahmen einer Studie bei Patienten, die unter Vorhofflimmern leiden, gute Resultate erzielen. Die vielversprechende Methode kann weitgehend ohne thermische Energie durchgeführt werden.1

Bisheriger Verfahrensstand

In der Medizin wir bislang bei Vorhofflimmern im Rahmen der Anwendung von Hitze mit Radiofrequenzstrom-Ablation oder unter Nutzung von Kälte über Kryoablation eine Verödung von atrialem Gewebe vorgenommen, um die elektrische Leitung zwischen Lungenvenen und Vorhof zu unterbinden. Alternativ dazu kommt die nicht-thermische Methode Pulsed Field Ablation (PFA) zum Einsatz, bei der elektrische Impulse mit hohen Amplituden genutzt werden, um Ablationsläsionen zu generieren. Der Ansatz wird in der Onkologie bereits seit längerer Zeit angewendet, um unter anderem Tumore zu behandeln.

Zielgenaue Behandlung mit Pulsed Field Ablation (PFA)

Kardiologen sehen in der Pulsed Field Ablation (PFA) ein vielversprechendes Verfahren, um zielgenaue Ablation von Vorhofgewebe vorzunehmen und dabei angrenzende Gefäße und Nerven zu schonen. Einer klinischen Prüfung wurde das neue Verfahren nun im Rahmen einer PULSED-AF-Pilotstudie unterzogen. An der Studie haben in 6 Zentren in Kanada, Australien, USA, Niederlande 38 Patienten mit einem mittleren Alter von 62 Jahren mit Vorhofflimmern teilgenommen. Sie erhielten eine Katheterablation mit einem speziellen Multielektrodenkatheter, um die Lungenvenen (Pulmonalvenen) zu isolieren.

Vielversprechende Erfolge bei Vorhofflimmern

Nach Durchführung der Behandlung konnten alle behandelten Pulmonalvenen in einem Zeitraum von durchschnittlich 160 Minuten akut isoliert werden. Im Anschluss traten in allen Fällen für 30 Tage keine schwerwiegenden behandlungsbezogenen Komplikationen wie Pulmonalvenenstenose, Ösophagusläsionen mit Fistelbildung oder Schädigungen des naheliegenden Nervus phrenicus auf auch Schlaganfälle oder Todesfälle konnten nicht beobachtet werden.

In Deutschland wurde die Methode im März 2021 erstmalig im Agaplesion Markus Krankenhaus in Frankfurt gegen Vorhofflimmern angewendet. Kardiologen PD Dr. Julian Chun bestätigt nach erfolgreicher Behandlung:

„Das neue Verfahren der Elektroporation bietet die Chance, Ablationen noch sicherer zu gestalten und sie zugleich zu beschleunigen. Es handelt sich hierbei um eine der vielversprechendsten Neuentwicklungen der letzten zehn Jahre auf dem Gebiet der Katheterablation. Neben der Selektivität für Herzgewebe und somit Schonung sämtlicher umliegender Gewebe, wird diese Energie auch bei anderen Herzrhythmusstörungen – zum Beispiel in der Herzkammer – zu besseren Heilungschancen beitragen“.

1 Quelle: Verma A et al. First-in-Human Experience and Acute Procedural Outcomes Using a Novel Pulsed Field Ablation System: The PULSED AF Pilot Trial; Circ Arrhythm Electrophysiol. 2022;15:e010168. DOI: 10.1161/CIRCEP.121.010168

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