Arztpraxis für Innere Medizin
Angiologie / VSP Kardiologie

Dr. med. Sibylle Schmidt

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Kardiologie / Angiologie -
die Lehre vom Herzen und den Gefäßen

Kardiologie und Angiologie Dresden Dr. Schmidt
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Infektiöse Endokarditis nach TAVI

Patienten haben nach einer TAVI mit 1 Fall pro 100 Personenjahre über einen Zeitraum von fünf Jahren ein geringeres Risiko eine infektiöse Endokarditis - Entzündung der Herzinnenhaut, insbesondere an den Herzklappen - auszubilden. Tritt dennoch eine Infektion auf, können die Folgen schwerwiegend sein.

Durch eine Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ersetzt ein Herzkatheter die Aortenklappe. Während einer OP muss der Patient nicht an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden und es ist nur ein kleiner Schnitt notwendig, um die neue künstliche Herzklappe einzusetzen.

Infektion in den ersten 6 Monaten

Das Expertenteam um Dr. Stefan Stortecky vom Universitätsspital Bern untersuchte 7.200 Patienten, die in 15 Krankenhäusern in der Schweiz eine TAVI erhalten hatten und in das SwissTAVI Register eingetragen sind. Dabei war die Gefahr für eine Endokarditis in den ersten 6 Monaten am höchsten. Die Infektionen wurden ausgelöst von:

  • Streptococcus spp. (29 %)
  • Enterococcus spp. (26 %)
  • Staphylococcus aureus (22 %)

Bei zeitnah nach der Operation auftretender infektiöser Endokarditis waren Enterococcus spp. am häufigsten (33%).

Über Antibiogramme konnten die Forscher feststellen, dass trotz Antibiotikaprophylaxe, die bei 93 Prozent der Patienten mit Endokarditis erfolgte, fast bei der Hälfte keine Wirkung einsetzte.

Nach einer Aortenklappenrekonstruktion treten am häufigsten Infektionen mit Staphylococcus aureus und Koagulase-negative Staphylokokken auf. Seltener sind Streptokokken die Auslöser. Die Forscher spekulieren hier,

ob ein möglicher Zusammenhang mit dem Patientenalter sowie der Hautbeschaffenheit im Bereich des Zugangs besteht.

Erweiterung der mikrobiellen Prophylaxe empfohlen

Dr. Stortecky und sein Team sprechen sich aufgrund der Erkenntnisse für eine Erweiterung der mikrobiellen Prophylaxe bei einigen TAVI Patienten aus. Zentren sollten prüfen, ob das bestehende Antibiotika-Prophylaxe-Regime genügt, TAVI Patienten vor lokalen Isolaten von Enterokokken zu bewahren.

Ein erhöhtes Risiko einer Infektion steht auch in Verbindung mit im Katheterlabor erfolgten TAVI Eingriffen. Dr. Storecky weist interventionelle Kardiologen darauf hin, dass Sie folgende Punkte überprüfen sollten:

  • Steriltechnik
  • Wundvorbereitung
  • Tragen von Handschuhen

Literaturquellen: Stortecky S et al. Infective Endocarditis After Transcatheter Aortic Valve Replacement. Journal of the American College of Cardiology 2020. https://doi.org/10.1016/j.jacc.2020.04.044 und Prendergast B et al. Infective Endocarditis After TAVR. Journal of the American College of Cardiology 2020. https://doi.org/10.1016/j.jacc.2020.04.057

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