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Arztpraxis für Innere Medizin
Angiologie / VSP Kardiologie

Dr. med. Sibylle Schmidt

Plauenscher Ring 43

01187
Dresden

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Telefax: 0351 4719575


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Kardiologie / Angiologie -
die Lehre vom Herzen und den Gefäßen

Kardiologie und Angiologie Dresden Dr. Schmidt

Mit COVID-19-Infektion verbundene Thrombose-Risiken

Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie nimmt Stellung zu verschiedenen Untersuchungen, nach denen COVID-19-Patienten ein deutlich erhöhtes Risiko für venöse Thrombosen (VTE) und Lungenembolien aufweisen.

Sie spricht sich für eine medikamentöse VTE-Prophylaxe für Patienten mit gesicherter COVID-19- Infektion und ohne Kontraindikation aus und gibt darüber hinaus weitere Empfehlungen zur Behandlung.1

Wissenschaftliche Grundlagen

Grundlage für die Stellungnahme der DGA bilden Studien einer niederländischen Arbeitsgruppe, die eine Inzidenz thromboembolischer Komplikationen von 31% (davon venöse Thromboembolien 27% sowie arterielle Ereignisse in 4%) erfasste2 sowie eine Untersuchung aus China, die das Auftreten von venösen Thromboembolien bei intensivmedizinischen Patienten in 25% Fälle beobachtete.3 Zusätzlich wurden weitere Arbeiten herangezogen, die sich mit einem Ansteigen von Gerinnungsaktivitäts-Parametern bei schwer erkrankten COVID-19-Patienten als auch bei solchen mit nur geringen Krankheitssymptomen auseinandersetzten.4

Stellungnahme der DGA

In der Stellungnahme empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Angiologie bei Patienten mit gesicherter COVID-19 Infektion das individuelle VTE-Risiko zu bestimmen und eine medikamentöse VTE-Prophylaxe durchzuführen. Dies gilt insbesondere für Erkrankte, die stationär behandelt werden. Zur Durchführung spricht sich die DGA für den Einsatz niedermolekularen Heparins (NMH) in Dosierung für die Hochrisikoprophylaxe aus. Bei Patienten, die an einer stark eingeschränkten Funktion der Nieren oder unter Nierenversagen leiden, werden anti-Xa-Spiegelkontrollen zum Ausschluss einer Kumulation oder die Gabe von unfraktioniertem Heparin (UFH) empfohlen. Kann der Patient, beispielsweise aufgrund schwere Thrombozytopenie oder Blutungskomplikationen, nicht mit einer medikamentösen VTE-Prophylaxe behandelt werden, wird eine Kompressions-Therapie in Betracht gezogen. Mit Krankenhausentlassung sollte das individuelle VTE Risiko bestimmt werden und eine Fortsetzung der medikamentösen VTE-Prophylaxe für 1-2 Wochen erfolgen. Die ambulante Behandlung von Covid19 Patienten richtet sich nach den allgemeinen Empfehlungen der AWMF-S3-Leitlinie zur VTE-Prophylaxe. Alle Details zu den Empfehlungen finden Sie zum Nachlesen in der DGA Stellungnahme „COVID-19-Infektion und Risiko für thromboembolische Komplikationen“.

1 Quelle: DGA: "COVID-19-Infektion und Risiko für thromboembolische Komplikationen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA)", https://www.dga-gefaessmedizin.de/fileadmin/content/PDFs/Stellungnahmen/DGA-Stellungnahme_zu_COVID-19-Infektion_und_VTE-Risiko_.pdf, 2020

2 Quelle: Klok FA, Kruip MJHA, van der Meer NJM et al. Incidence of thrombotic complications in critically ill ICU patients with COVID-19. Thromb Res 2020; doi 10.1016/j.thromres.2020.04.013 [Epub ahead of print]

3 Quelle: Cui S, Chen S, Li X et al. Prevalence of venous thromboembolism in patients with severe novel coronavirus pneumonia. J Thromb Haemost 2020; doi: 10.1111/jfh.14830 [Epub ahead of print]

4 Quellen: Guan WJ, Ni ZY, Liang WH et al. Clinical characteristics of coronavirus disease 2019 in China. N Engl J Med 2020; doi: 10.1056/NEJMoa2002032 [Epub ahead of print], Huang C, Wang Y, Li X et al. Clinical features of patients infected with 2019 novel coronavirus in Wuhan, China. Lancet 2020; 395: 497-506, Arachchillage DR, Laffan M. Abnormal coagulation parameters are associated with poor prognosis in patients with novel coronavirus pneumonia. J Thromb Haemost 2020; doi: 10.1111/jth.14820 [Epub ahead of print]

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