Arztpraxis für Innere Medizin
Angiologie / VSP Kardiologie

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Kardiologie / Angiologie -
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Kardiologie und Angiologie Dresden Dr. Schmidt
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Studie prüft Wirkung von Botox bei postoperativen Vorhofflimmern nach Herz Operationen

Erste Hinweise einer Pilotstudie aus dem Jahr 2015 gaben Anlass zur Hoffnung, dass die Injektion von Botulinumtoxin, kurz Botox, landläufig bislang eher als Mittel zur Faltenglättung bekannt, zur Verhinderung von postoperativem Vorhofflimmern geeignet ist.

Eine aktuelle randomisierte Phase II-Studie11, deren Ergebnisse im November 2022 veröffentlicht wurden, erfüllt die Hoffnungen jedoch nur in Teilen und zeigt, dass Botox nur für bestimmte Patientengruppen erfolgversprechend zu sein scheint.

Postoperatives Vorhofflimmern

Postoperatives Vorhofflimmern betrifft zwischen einem und zwei Drittel der Patienten nach einer Herzoperation und kann ein vergleichbares Schlaganfallrisiko aufweisen, wie Vorhofflimmern in anderen Situationen.

„Es besteht ein ungedeckter Bedarf an Therapien, die das Auftreten von postoperativem Vorhofflimmern wirksam und sicher reduzieren können“

, sagte Jonathan Piccini, MD (Duke Clinical Research Institute, Durham, NC).

Studie mit Botulinumtoxin

Der Autor der aktuellen Studie von der Duke Universität in Durham geht davon aus, dass Botulinumtoxin entzündungshemmende, aber auch direkte Effekte auf das autonome Nervensystem zur Unterdrückung von Vorhofflimmern besitzt.

Der Einsatz von Botulinumtoxin Typ A bei Herz-OP-Patienten scheint gemäß der Phase-II-NOVA-Studie jedoch nicht zu einer insgesamt verringerten Rate postoperativen Vorhofflimmerns beizutragen. Es existiert allerdings ein Hinweis darauf, dass bestimmte Patientenuntergruppen dennoch davon profitieren könnten.

Auswertung für die Patientengruppe mit isolierter Bypass-OP

Auswertungen von Subgruppen deuten darauf hin, dass eine Botulinumtoxin Injektion für Patienten mit einer isolierten Bypass-OP in einer 125 U-Dosierung, die Rate von postoperativ auftretendem Vorhofflimmern verringern kann. Die Reduktion des Risikos beläuft sich dabei auf 29 % im Vergleich zu Placebogruppe, erzielt jedoch keine statistische Signifikanz (relatives Risiko, RR: 0,71; p=0,16). Signifikant senkte 125 U Botulinumtoxin jedoch in der Patientengruppe der ≥ 65-Jährigen das relative Risiko für postoperatives Vorhofflimmern im Vergleich zu Placebo um 36 % (RR: 0,64; p=0,02). Ob Botox in ausgewählten Patientengruppen eine Behandlungsmöglichkeit gegen postoperatives Vorhofflimmern bietet, muss aufgrund der bislang ungeklärten Fragen und Datenlage weiter untersucht werden.

1 Quelle: Piccini J: Efficacy and Safety of Botulinum Toxin Type A for the Prevention of Postoperative Atrial Fibrillation in Cardiac Surgery Patients: Results from the Phase 2 Nova Study; Late Breaking VIII, AHA Kongress 2022, 5. – 7. November 2022, Chicago

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